Blindenschrift

Das Blindenschrift-Alphabet

Nach dem System von Louis Braille

Dieses bemerkenswert effektive Schriftsystem für Blinde wurde 1825 eingeführt. Das System ist so einfach, dass ein blindes Kind es schnell erlernen kann, und ein geübter blinder Leser kann genauso schnell lesen wie ein Sehender. Das System der Brailleschrift ist an die musikalische Notenschrift, sowie an technische und wissenschaftliche Verwendungen angepasst worden.

1951 wurde ein internationaler Blindenschriftzeichensatz eingeführt. Braille wurde zwischenzeitlich nicht mehr so häufig benutzt, weil viele blinde Menschen auditive Hilfsmittel vorziehen. Aber die zunehmende Verfügbarkeit von EDV-Systemen mit Braillezeilen und Brailledruckern hat zu einem Wiederaufleben des Interesses geführt.

Das Blindenschrift-Zeichen wird aus einem Raster von 6 Punkten gebildet, welche wie unten abgebildet durchnummeriert werden. Die Punkte 1 bis 3 stehen auf der linken und die Punkte 4 bis 6 auf der rechten Seite.

Grundform

Vollzeichen Braille mit Nummerierung der Punkte
Braillezelle

Das Alphabet ist in vier Gruppen zu jeweils sieben bis zehn Zeichen aufgeteilt. Außerdem gibt es Satzzeichen, Zahlzeichen und besondere Zeichen für häufig vorkommende Buchstabenkombinationen. Fast alle Buchstaben und Zeichen werden durch eine Variation der ersten Gruppe gebildet. Da Louis Braille, der Erfinder des Alphabets, Franzose war, und es im Französischen kein W gibt, steht dieses in der Blindenschrift außerhalb der Reihe hinter den Umlauten.

Im Folgenden wird ein gesetzter Braillepunkt durch einen dicken Punkt repräsentiert. Beispiel: Der Buchstabe d wird mit den Punkten 1, 4 und 5 dargestellt.

Das deutsche Braillealphabet